„Ladl auf Radl“ im Altenwohnheim Kitzbühel
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Kurzbeschreibung
Das „Ladl auf Radl“ ist ein fahrbarer Verkaufsstand, mit dem ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmal wöchentlich die verschiedenen Wohnbereiche unseres Altenwohnheimes besuchen. Dadurch haben die Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, Dinge des täglichen Gebrauches persönlich einzukaufen. Das selbstständige Aussuchen der Waren und das Bezahlen direkt beim Wagen sind dabei für die Bewohnerinnen und Bewohner von besonderer Bedeutung. Neben Dingen des täglichen Bedarfs umfasst das Sortiment auch saisonal bedingte Angebote.
Entstehungsprozess
Bis zur Einführung des „Ladl auf Radl“ organisierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohnbereiche zwei Mal wöchentlich die Einkäufe für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses. In der Regel führten Zivildiener die Besorgungen durch. Teilweise entsprachen die gekauften Sachen dann jedoch nicht den ursprünglichen Wünschen und Vorstellungen der Bewohnerinnen und Bewohner. Zum Teil waren es die falschen Marken oder die Größe der Packungen war nicht passend. Auch merkten Bewohnerinnen und Bewohner in den laufend stattfindenden Gesprächs-kreisen immer wieder an, dass es schade sei, nicht mehr selbstständig zum Einkaufen in die Stadt gehen zu können.
Im Rahmen der Animationssitzungen suchten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach entsprechenden Lösungen. So wurde beschlossen, den Versuch mit dem fahrenden Verkaufswagen zu starten.
In die Grundplanung waren die Verwaltung, die Haustechniker und das Animationsteam involviert. Die Eckpunkte für die Ausführung wie zum Beispiel Art des Wagens, die Größe des Sortiments, die Preisgestaltung und die Abwicklung wurden gemeinsam festgelegt. Als ideal hat sich die Verwendung eines Wäschewagens mit den entsprechenden Unterteilungen für die verschiedenen Warengruppen herausgestellt. Um diesem Wagen auch ein ansprechendes Aussehen zu verleihen, bauten die Haustechniker eine Verkleidung für den Wagen. Ein Mitarbeiter des Animationsteams, der über gute Kontakte zu einem heimischen Einzelhandelskaufmann verfügt, übernahm die Zusammenstellung der Waren und auch den laufenden Einkauf. In der Stadtzeitung wurde ein Aufruf zur Gewinnung von Freiwilligen für den Verkauf geschaltet. Diesem Aufruf kam eine Reihe von Personen nach. Die Interessierten wurden zu einem Informationstreffen eingeladen, in dessen Rahmen auch gleich ein Dienstplan für die folgenden zwei Monate erstellt wurde. Um nicht das Budget des Hauses zu belasten, hat sich ein Sponsor für den Ankauf des Wäschewagens bereit erklärt.
Nach einiger Zeit erwies sich die ursprüngliche Verkleidung des Wagens als zu wenig ansehnlich, sodass ein Zivildiener, der praktischerweise von Beruf Tischler war, eine Holzverkleidung anfertigte. Diese Neugestaltung kam bei den Bewohnerinnen und Bewohnern und auch bei den ausführenden Freiwilligen sehr gut an. Von der ersten Idee bis zur praktischen Umsetzung des Projektes vergingen lediglich zwei Monate.
Die Bewohnerinnen und Bewohner und auch die Klientinnen und Klienten des im Haus integrierten Tagesseniorenzentrums haben das Angebot von Anfang an mit Begeisterung angenommen. Sie freuen sich bereits am Vortag auf die Möglichkeit, selbst einkaufen zu können. Der Umsatz liegt pro Verkaufstag bei ca. 100 bis 200 Euro, was bei den niedrigen Preisen einen doch bemerkenswerten Umsatz darstellt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit viel Freude dabei, und es ist ein kleiner Wettstreit darüber entstanden, wer bei seinem Einsatz mehr Umsatz erzielen kann.
Zielsetzungen
- Die Selbstständigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner wird gefördert.
- Eine zusätzliche Kommunikation mit dem Betreuungsteam des „Ladls“ findet statt, und es gibt auch Gesprächsstoff z.B. über das Warenangebot oder die Verkaufszeiten.
- Durch die zusätzlichen freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt eine weitere Öffnung des Hauses.
- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen das „Ladl“ und den darum organisierten „Verkaufsprozess“ als eine willkommene Abwechslung.